Fachkräftemangel, Mitarbeiterbindung, Motivation oder nichtmonetäre Anreizsysteme: Die demographische Entwicklung in Deutschland führt dazu, dass Arbeitgeber sich zunehmend Gedanken darüber machen, wie sie für ihre Arbeitnehmer attraktiv werden oder bleiben können.
Eine interessante, abwechslungsreiche Arbeit ist für die meisten Arbeitnehmer nach wie vor erstrebenswert und Grundlage für ein erfülltes Leben. Dazu gehört aber auch genügend Zeit für Privates bzw. für die Familie. Unter engagierten Mitarbeitern mit gut gefüllten Überstundenkonten hat sich längst herumgesprochen, dass immer mehr Arbeitgeber ihren Mitarbeitern längere zusammenhängende Zeiträume von teils mehreren Monaten freigeben, damit diese etwas völlig anderes tun können. Stichwort: Sabbatical. Der Begriff stammt aus den USA und lässt sich mit „Auszeit“ frei übersetzen.
Die Finanzierung funktioniert in der Regel über Zeitkonten: Mitarbeiter können darauf Überstunden oder auch Prämien ansammeln und sie später in Form von Freizeit einlösen. Nicht nur große Unternehmen setzen auf dieses Instrument der Personalführung, auch die mittelständische Wirtschaft lässt sich mehr und mehr auf solche Arrangements ein, um im zunehmenden Wettbewerb um Fachkräfte nicht den Kürzeren zu ziehen. Einen Rechtsanspruch auf Sabbaticals haben Arbeitnehmer allerdings nicht. Firmen, die über das nötige Zeiterfassungssystem verfügen, bleibt als größte Herausforderung die Koordination der An- und Abwesenheiten ihrer Mitarbeiter. Eine ausreichende Planungszeit vorausgesetzt, ist eine arbeitnehmerfreundliche Regelung, die letztlich auch dem Arbeitgeber dient, in vielen Fällen möglich.