Klein- oder Schrebergärten hing lange der Ruf kleinbürgerlicher Spießigkeit nach. Orte, die geprägt sind von Gartenzwergen, Plastik-Sitzgarnituren und Wachstuch-Tischdecken. Aktuell aber müssen Interessenten oft mehrere Jahre auf einer Warteliste verbringen, ehe ein Kleingarten zugeteilt werden kann.
Gerade im Umfeld großer Städte blüht die Nachfrage. Wer mangels Balkon oder Dachterrasse dem Urban-Gardening-Trend nicht folgen kann oder nicht damit zufrieden ist, eine paar Hochbeete auf ausgewiesenen Flächen mit Gleichgesinnten zu bepflanzen, strebt in den Kleingarten. Einhergehend mit der Verjüngung der Pächter verlieren die Kleingärten nach und nach ihre Piefigkeit.
Schrebergärten, im östlichen Teil Deutschlands liebevoll auch Datsche genannt, haben meist eine Quadratmetergröße im unteren dreistelligen Bereich bis maximal 400 qm. Je nach handwerklichem Geschick werden die Gartenhäuschen mit allem Drum und Dran ausgestattet. Von der Dämmung über die Duschmöglichkeit bis zur Küche fehlt es häufig an nichts. Das alles natürlich stets im Einklang mit der jeweiligen Kleingartensatzung, ohne die es auch bei den jüngeren und womöglich sogar hippen Betreibern nicht geht.
Bei so viel Gemeinschaftsgeist und sozialer Kontrolle stellt sich bei manch einem die Frage, ob nicht auf speziellen Versicherungsschutz für die Parzelle oder das Häuschen verzichtet werden könnte. Tatsächlich sind den Pächtern in der Regel keine Versicherungen vorgeschrieben. Der Verein selbst sollte für eine Betriebshaftpflicht Sorge tragen, den Pächtern ist dringend eine Privathaftpflichtversicherung ans Herz zu legen. Sie springt finanziell immer dann ein, wenn Dritten unbeabsichtigt ein Schaden zugefügt wird. Die Schadensersatzpflicht ist gesetzlich geregelt, daher gehört die Privathaftpflichtversicherung zu den wichtigsten Policen überhaupt. Darüber hinaus kann eine spezielle Lauben- oder Kleingartenversicherung sinnvoll sein. Sie wird von etlichen Versicherern angeboten und kombiniert die Leistungsmerkmale einer Wohngebäude- und Hausratversicherung. Dabei kann oft zwischen pauschalen Versicherungssummen gewählt werden. Einfluss auf die Beitragshöhe nimmt die Bauweise der Laube bzw. ihr Neubauwert, der Wert des Hausrats sowie Anzahl und Umfang der versicherten Risiken.
Welche Absicherung jeweils die Beste ist, lässt sich am besten vor Ort und im Gespräch mit einem unabhängigen Versicherungsmakler herausfinden.